Inflation und Immobilien: Mit Sachwerten Vermögen schützen

Die hohe Inflation löst bei vielen Sorgen um die fortschreitende Geldentwertung aus. In solchen Zeiten stehen Sachwerte hoch im Kurs.

Die Inflationsrate in Deutschland ist aktuell auf einem Rekordhoch. Im vergangenen Jahr stiegen die Verbraucherpreise nach Angaben des Statistischen Bundesamts um rund zehn Prozent. Auch im April 2023 liegt die Inflation mit voraussichtlich 7,2 Prozent weiter hoch.

Für Tagesgeld und Festgeld erhalten Sie zwar inzwischen wieder Zinsen, doch auch damit schaffen Sie es nicht, die Kaufkraft Ihres Geldes zu erhalten. Sachwerte bieten erfahrungsgemäß einen effektiven Schutz vor Inflation. Lesen Sie bei t-online, wie sich die Inflation auf Immobilien auswirkt.

Wenn die Preise aller Produkte steigen, verliert das Geld an Wert

Ebenso wie bei anderen Produkten steigen auch die Preise von Immobilien. Daran ändert auch die aktuelle Situation der gestiegenen Zinsen nichts. Zwar ist der Markt für Immobilienfinanzierungen aktuell stark rückläufig, da die Zinslast nicht mehr von allen Interessenten getragen werden kann. Auffällig dabei ist jedoch, dass dies nicht zu einem Einbruch der Immobilienpreise geführt hat.

Bei finanzierten Immobilien verdienen Sie doppelt

Haben Sie vor einigen Jahren Ihre Immobilie finanziert, so wird mit der Inflation in gleichem Maße auch Ihr Kredit entwertet. Schließlich bedeutet Inflation nichts anders als Geldentwertung. Sie profitieren hierbei also besonders bei langen Zinsfestschreibungen.

Deflation ist das Gegenteil von Inflation – das gilt auch bei Immobilien

Wenn die Preise über einen längeren Zeitraum deutlich sinken, bedeutet das volkswirtschaftlich Deflation. Was sich zunächst für den Verbraucher positiv anhört, hat jedoch gravierende Folgen. Es sind in der Regel die Vorboten einer Rezession, die zu stark sinkenden Preisen führen. Während Geld an Wert gewinnt, verlieren Immobilien an Wert. Dies bedeutet, dass Sie mit einer finanzierten Immobilie gleich doppelt verlieren, denn Ihr Darlehen wird entsprechend teurer. Deflation ist allerdings glücklicherweise ein äußerst seltenes Phänomen.

Vorteile einer selbst genutzten Immobilie in einer Inflation

Als Eigentümer einer selbst genutzten Immobilie macht sich der Inflationsschutz für Sie mehrfach bemerkbar.

• keine Mieterhöhung (die Position im Verbraucherindex zur Ermittlung der Inflationsrate fällt für Sie nicht an)
• Werterhöhung der Immobilie
• bei Finanzierungen mit langen Zinsfestschreibungen kalkulierbare Belastungen

Bedingungen für eine positive Wertentwicklung bei Immobilien

Wie bei allen Investments entscheidet auch beim Erwerb von Immobilien die richtige Strategie. Das gilt sowohl für Eigennutzer als auch für Anleger.

Dies bedeutet bei einer direkten Investition in Immobilien:

• Art der Immobilie: Nicht alle Immobilien sind gleich inflationssicher. Wohnimmobilien sind tendenziell stabiler als Gewerbeimmobilien, da die Nachfrage nach Wohnraum weniger schwankt als die Nachfrage nach Büro- oder Einzelhandelsflächen.
• Standort: Bei Immobilien in Gebieten mit starker Wirtschaftskraft, in denen die Nachfrage hoch ist, können Sie gesicherter auf eine positive Wertentwicklung setzen. Informieren Sie sich auch über die langfristigen Trends in der Gegend, um sicherzustellen, dass die Immobilie ihren Wert behält. So können Sie von steigenden Mieten ausgehen, die auch bei einer Inflation stabil bleiben.
• Finanzierung: Wenn Sie in den vergangenen Jahren zu extrem niedrigen Zinsen finanziert und sich diese langfristig gesichert haben, gehören Sie zu den Gewinnern.

Alternativen zum direkten Kauf einer Immobilie

Der Erwerb einer Immobilie bedeutet nicht nur eine hohe Investition, sondern gewöhnlich auch eine langfristige Bindung. Die monatlichen Raten für die Immobilienfinanzierung müssen lange Zeit getragen werden. Nicht immer wird daher der Kauf einer Immobilie eine mögliche Option zum Schutz gegen Inflation sein.

Alternativ können Sie mit überschaubaren Beträgen indirekt in Immobilien investieren, indem Sie in Finanzprodukte investieren:

• offene Immobilienfonds: ein von Experten gemanagter Fonds, der in Immobilien investiert (mehr dazu hier)
• ETFs: Fonds, die einen Index für Immobilien nachbilden (lesen Sie hier, wie ETFs funktionieren)
• Real Estate Investment Trusts (REITs): Anteile von Gesellschaften, die in Immobilien investieren und einen Großteil ihrer Gewinne als Dividenden ausschütten (mehr dazu hier)

Informieren Sie sich auch bei diesen Finanzprodukten über ihre Zusammensetzung, wie sie gemanagt sind und welche Gebühren anfallen.